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Die E-Zigarette gewinnt immer mehr wissenschaftliche Anerkennung als effektives Mittel zur Rauchentwöhnung

2020-11-10 14:51:00 / E-Zigarette und Gesundheit / Kommentare 0
Die E-Zigarette gewinnt immer mehr wissenschaftliche Anerkennung als effektives Mittel zur Rauchentwöhnung - Effektives Mittel zur Rauchentwöhnung, die E-Zigarette

Der Oktober war bisher ein wirklich guter Monat für die E-Zigarette, zumindest was ihre Reputation, öffentliche Wahrnehmung und Anerkennung anbelangt. Und das hat die Branche jetzt auch wirklich verdient, nach den bisher äußerst turbulenten Zeiten von 2019/2020. Gleich drei positiv stimmende Ereignisse haben sich dabei bisher zugetragen. Am 14. Oktober veröffentlichte die bekannte Cochrane-Organisation eine wissenschaftliche Review, in der sie unter anderem zu dem Ergebnis kam, dass die E-Zigarette bei der Rauchentwöhnung über 70 % effektiver ist als herkömmliche Nikotinersatzverfahren. Ebenfalls Mitte Oktober fand an der Frankfurt University of Applied Sciences die dritte Fachkonferenz zur E-Zigarette statt. Dabei veröffentlichten die Organisatoren und etliche weitere Wissenschaftler ein Positionspapier, in dem sie u.a. Politiker und medizinisches Fachpersonal dazu aufforderten, mehr über die E-Zigarette aufzuklären und sie auch aktiv als Mittel zur Rauchentwöhnung zu empfehlen. Letztlich veröffentlichte am 17. Oktober schließlich auch der Spiegel einen Artikel, in dem die E-Zigarette als "beste Ausstiegshilfe für Raucher" bezeichnet wurde!


Die Cochrane-Review

Unter dem Titel "Electronic cigarettes for smoking cessation" publizierte die Cochraine Collabarotion - ein globales Netzwerk aus Wissenschaftlern und Angehörigen medizinischer und gesundheitlicher Berufe - eine Review, in der die Bedeutung der E-Zigarette für die Rauchentwöhnung beurteilt wurde. In dieser Metaanalyse wurden dafür über 50 Studien ausgewertet, an denen insgesamt mehr als zwölftausend Menschen teilnahmen, um die Wirksamkeit von E-Zigaretten gegenüber anderen Methoden zu untersuchen. Dabei wurde die E-Zigarette mit Nikotinersatzprodukten wie Pflastern und Kaugummis, Verhaltenstherapie und der Entwöhnung ohne spezifische Methoden verglichen. In der Untersuchung zeigte sich unter anderem, dass von hundert Personen, die mit dem Rauchen aufhören wollten, es durchschnittlich vier ohne spezielle oder mit verhaltenstherapeutischer Unterstützung, sechs Personen es mit Hilfe herkömmlicher Nikotinersatzprodukte und es mit der Unterstützung nikotinhaltiger E-Zigaretten sogar zehn Menschen schafften, dem Glimmstängel endgültig Adieu zu sagen! Dabei fasste noch am gleichen Tag die renommierte englische Gesundheitsorganisation ASH (Action on Smoke and Health), ein Zusammenschluss verschiedener Interessensvertretungen, die sich um Aufklärungskampagnen gegen das Rauchen bemühen, in einer Pressemitteilung die Ergebnisse der Review mit folgenden Worten zusammen:

"An international review published today [14th October] finds e-cigarettes are 70% more effective in helping smokers quit than nicotine replacement therapy […] The charity warns that unfounded concerns about health risks from e-cigarettes may mean thousands of smokers who could benefit from switching completely are missing the chance"

Fazit der Bewertung

Das Positionspapier zur 3. E-Zigaretten-Fachkonferenz

Am 15.10.2020 veranstaltete das Institut für Suchtforschung (ISFF) der Frankfurt University of Applied Sciences die dritte Fachkonferenz zur E-Zigarette zum Thema: "E-Zigarette: Was wir wissen, müssen". In dieser Konferenz wollten die Wissenschaftler unter anderem eine Zwischenbilanz zur Effektivität der E-Zigarette bei der Rauchentwöhnung ziehen und gaben dazu auch ein Positionspapier mit dem Titel: "Neue Wege zur Eindämmung des Rauchens" heraus. Dieses Paper wurde von über sechzehn namhaften Medizinern, Pharmakologen, Toxikologen und anderen Wissenschaftlern unterzeichnet und gibt explizit "Empfehlungen an Politik, Behörden, Ärtzt*innen, Betriebe und Raucher*innen". Eine grundlegende soziopolitische Kritik wurde dabei an der mangelnden Aufklärung und Information, ein Thema über das wir schon öfters geschrieben haben, bezüglich der E-Zigarette und ihrem Nutzen für die Rauchentwöhnung getätigt. Gerade in Anbetracht der Tatsache, dass der Anteil an Rauchern in der deutschen Gesamtbevölkerung immer noch über einem Viertel liegt, ist die Unkenntnis über die Effektivität der E-Zigarette als einem probaten Mittel zur Rauchentwöhnung fatal – und der Widerstand seitens Politik und Journalismus zu einer angemessenen Aufklärung beizutragen schlicht unverständlich. Diesbezüglich verweist das Positionspapier auf eine US-amerikanische Studie mit dem aussagekräftigen Titel "Potential deaths averted in USA by replacing cigarettes with e-cigarette", die das Potential der E-Zigarette zur Harm Reduction und Risikoreduktion deutlich aufzeigt. Gemäß der Studie könnte es allein in der US-amerikanischen Bevölkerung in den nächsten zehn Jahren zu 6,6 Millionen weniger vorzeitigen Todesfällen und zwischen 20 bis 86 Millionen weniger verlorenen Lebensjahren kommen, wenn die Tabak-Zigarette durch die E-Zigarette ersetzt werden würde. Folgerichtig resümiert das Paper:  

"E-Zigaretten und Tabakerhitzer sind nach aktueller Risikoeinschätzung erheblich weniger schädlich als fortgesetztes Rauchen und daher schon jetzt geeignet, einen Beitrag zur Risikoreduktion beim Rauchen zu leisten. So schätzt Public Health England, dass E-Zigaretten 95% sicherer sind als gerauchter Tabak und beim Rauchstopp helfen können".

Positionspapier, neue Wege zur Eindämmung des Rauchens

Langsam kommt es endlich zu angemesseneren Berichterstattungen

Unter dem schönen Titel: "Warum E-Zigaretten die beste Ausstiegshilfe für Raucher sind und eine breite Förderung verdienen" veröffentlichte Manfred Dworschak, Wissenschaftsredakteur beim Spiegel, am 17.10.2020 einen kurzen, aber Hoffnung spendenden Artikel, dass die journalistische Berichterstattung über die E-Zigarette vielleicht doch wieder wahrheitsgetreuer wird. Denn spätestens seit 2019 häuften sich die falschen Berichterstattungen in einem derartigen Maße, dass es sogar zu großen Umsatzeinbrüchen bei vielen Dampfer Shops kam. Umso erfreulicher ist es, dass der Spiegel-Artikel hier einen ganz klar anderen, nämlich informierten Weg einschlägt. Dabei resümiert der Artikel unter anderem die Ergebnisse der Cochrane-Review und weist auch explizit auf die technischen Möglichkeiten der E-Zigarette hin. Denn da die Funktionsweisen von E-Zigaretten immer ausgereifter und vielfältiger werden, wird es in Zukunft sicher möglich sein, noch viel mehr Menschen, leichter vom Rauchen wegzubringen. Die Cochrane-Review bezog sich schließlich hauptsächlich auf Studien früherer Jahre, in denen die Technik noch nicht so weit fortgeschritten war. Aber wenn es bereits mit den älteren E-Zigaretten-Technologien so vielen Menschen, mehr als doppelt so vielen wie bei herkömmlichen Nikotinersatzverfahren, möglich war mit dem Rauchen aufzuhören, wie viele Menschen können es in Zukunft dann mit noch besseren und individuell angepassteren Geräten schaffen? In diesem Sinne kommt der Artikel auch zu folgendem Schluss: 

"Nach den Regeln der Vernunft müsste es Gerätschaften und Liquids für umstiegswillige Raucher längst auf Rezept geben. Stattdessen kommt die Gesundheitspolitik seit Jahren nicht aus ihrem Eiertanz um eventuelle Restrisiken des Dampfens heraus. In England empfehlen Gesundheitsbehörden und Ärzte das Dampfen seit Jahren als weniger schädliche Alternative zum Tabakkonsum".

Spiegel Artikel

Zitierte und weiterführende Links

https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD010216.pub4/full

https://ash.org.uk/media-and-news/press-releases-media-and-news/e-cigarette-use-decreases-as-evidence-shows-they-increase-smokers-chances-of-quitting/

https://www.tabakfreiergenuss.org/e-zigaretten-um-70-prozent-wirksamer-als-nikotinersatzprodukte/

https://pflege-professionell.at/de-mit-dampf-gegen-rauch-neuer-cochrane-review-zur-rauchentwoehnung-mit-e-zigaretten

https://www.frankfurt-university.de/de/hochschule/fachbereich-4-soziale-arbeit-gesundheit/forschung-am-fb-4/forschungsinstitute/institut-fuer-suchtforschung-isff/veranstaltungen-des-isff/3-e-zigaretten-konferenz/

https://tobaccocontrol.bmj.com/content/27/1/18

https://www.spiegel.de/wissenschaft/natur/e-zigaretten-wie-gefaehrlich-ist-vaping-a-2a1a4956-a38d-4cfd-ad54-40e8a0919c83